Von Gutenberg zu Diderot
Wie ein Buch herzustellen war, das blieb auch lange nach Gutenberg ein wohlgehütetes Berufsgeheimnis. Weder weltliche noch kirchliche Autoritäten und erst recht nicht die etablierten Meister hatten ein Interesse daran, es bekannt zu machen. Abbildungen in frühen Werken waren recht summarisch und technisch ungenau. Das änderte sich erst im 18. Jahrhundert mit der Aufklärung. Erklärtes Ziel war es jetzt, den Menschen durch Vermittlung von Kenntnissen zu selbständigem Denken und Handeln in allen Bereichen zu befähigen. Insbesondere die monumentale Enzyklopädie, die Diderot und d'Alembert in Frankreich herausgaben, stellte die verschiedenen Handwerke rund um das Buch mit größter Sorgfalt in Wort und Bild dar. Die zahlreichen Kupferstiche dazu machten die Darstellung reizvoll und anschaulich. Diese Bilderserien zu den einzelnen Berufen setzten sich in vielen Nachfolgewerken durch und regten auch in Deutschland technologische Werke mit bildlichen Darstellungen an. Das vorliegende Buch spannt den Bogen von frühen Technikdarstellungen bis zu den Berufskunden des späten 18. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt stehen die bedeutenden Kupferstich-Tafeln der Enzyklopädie Diderots. Fast alle Abbildungen erscheinen zum ersten Mal mit Erläuterungen in deutscher Sprache. Einige altertümliche deutsche Texte sind direkt reproduziert. Der geistesgeschichtliche Zusammenhang und die Bedeutung für die Buchgeschichte werden eingehend dargestellt.